Elektro gegen V8: Porsche, Lincoln & der Weg zur inneren Zufriedenheit | Andreas Heiser
Shownotes
Was haben ein VW Up, ein 6-Meter-Lincoln und Ferdinand Porsche gemeinsam?
In dieser inspirierenden Andacht im Nationalen Automuseum in Ewersbach verbindet Andreas Heiser Technikgeschichte mit spirituellen Einsichten. Vom „Roten Teufel“ Camille Jenatzy bis zum innovativen Ferdinand Porsche – erleben Sie, wie der Mensch zwischen Rastlosigkeit und Zufriedenheit balanciert.
🚗 Ein Muss für Auto-Enthusiasten, Technik-Fans und Sinnsucher!
👀 Jetzt reinschauen, kommentieren und diskutieren Sie mit: Was treibt Sie an – der Durst nach mehr oder die Kraft der Zufriedenheit?
Cars & Spirit ist eine Kooperation des Nationalen Auto-Museum mit der Allianz-Mission, der Freien evangelischen Gemeinde Ewersbach, der Evangelischen Gemeinde Ewersbach und der Theologischen Hochschule Ewersbach.
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00:00:00: Speaker: Museums und liebe Besucher des
00:00:01: Speaker: Nationalen Automuseums in
00:00:03: Speaker: Ewersbach, ich grüße Sie ganz
00:00:05: Speaker: herzlich.
00:00:05: Speaker: Ich bin Andreas Heiser.
00:00:07: Speaker: Ich bin Rektor der Theologischen Hochschule in Ewersbach, die man
00:00:10: Speaker: findet, wenn man aus dem Tal ein wenig Richtung Berg fährt.
00:00:14: Speaker: Ich freue mich, dass Sie zur
00:00:16: Speaker: Andacht im Nationalen Automuseum
00:00:17: Speaker: gekommen sind.
00:00:18: Speaker: Das Museum gibt es ja nun schon seit knapp zwei Jahren.
00:00:22: Speaker: Und als ich zwei tausend drei und zwanzig bei der
00:00:25: Speaker: Eröffnungsfeier hier im Museum war, saß ich neben einem anderen
00:00:30: Speaker: Professor, einem Professor für Technik an der Hochschule in
00:00:35: Speaker: Nürtingen und Geislingen.
00:00:36: Speaker: Denn Ebersbach ist ein Zweitstandort dieser Hochschule
00:00:40: Speaker: für Technik und Wirtschaft.
00:00:42: Speaker: Und hier kann man Kurse belegen
00:00:45: Speaker: über Autosicherheit, über
00:00:48: Speaker: Autodesign und über die Frage
00:00:52: Speaker: Wie echt ist denn ein altes
00:00:54: Speaker: Auto?
00:00:54: Speaker: Also man kann sich zum Gutachter
00:00:56: Speaker: für klassische Fahrzeuge
00:00:58: Speaker: ausbilden lassen.
00:00:59: Speaker: Ich saß also am Eröffnungsabend,
00:01:01: Speaker: da ich, der Theologieprofessor
00:01:03: Speaker: und neben mir der
00:01:05: Speaker: Technikprofessor beim
00:01:06: Speaker: vorzüglichen Essen und zwischen
00:01:09: Speaker: den Superprogrammen, was es am
00:01:10: Speaker: Eröffnungsabend gab, kamen wir
00:01:12: Speaker: ins Plaudern.
00:01:13: Speaker: Und irgendwann musste die Frage natürlich kommen.
00:01:16: Speaker: Er beugte sich zu mir rüber und sagte Na, sind Sie auch Sammler?
00:01:21: Speaker: Ich dachte Na ja, klar bin ich Sammler alter Handschriften.
00:01:25: Speaker: Gute Bücher sammle ich, Aber Autos?
00:01:28: Speaker: Nein.
00:01:30: Speaker: Er fragte weiter.
00:01:31: Speaker: Er war hartnäckig.
00:01:33: Speaker: Und was fahren Sie privat?
00:01:36: Speaker: Jetzt wurde es ernst.
00:01:37: Speaker: Einen kleinen VW up.
00:01:39: Speaker: Ganz elektrisch, mit Strom vom eigenen Dach.
00:01:43: Speaker: Den hatte ich gerade neu.
00:01:44: Speaker: Und ich war wirklich begeistert darüber.
00:01:47: Speaker: Ich hörte mich also sagen Der braucht ganz wenig.
00:01:51: Speaker: Zehn Kilowatt für ein hundert
00:01:52: Speaker: Kilometer vielleicht, manchmal
00:01:54: Speaker: noch drunter.
00:01:55: Speaker: Bei acht acht Eurocent Einspeiseverlust macht das
00:01:59: Speaker: gerade mal zwei und siebzig Cent für ein hundert Kilometer.
00:02:03: Speaker: Mein Gegenüber war alles andere
00:02:05: Speaker: als beeindruckt und guckte recht
00:02:07: Speaker: sparsam.
00:02:09: Speaker: Und sie fragte ich Was fahren Sie so?
00:02:13: Speaker: Sind Sie Sammler?
00:02:15: Speaker: Ich bin mit meinem Lincoln da, sagte er.
00:02:18: Speaker: Hm, ich mag große Autos, fuhr er fort.
00:02:21: Speaker: Verstehen Sie?
00:02:22: Speaker: Klar, verstand ich.
00:02:23: Speaker: Der Mann war über zwei Meter
00:02:24: Speaker: groß und hatte das dazu passende
00:02:26: Speaker: Gewicht.
00:02:28: Speaker: Der Lincoln steht draußen im Hof, sagte er.
00:02:30: Speaker: Fast sechs Meter lang.
00:02:33: Speaker: Wer es nicht glaubt.
00:02:33: Speaker: Hier vorne, gleich um die Ecke,
00:02:35: Speaker: steht der Lincoln von neunzehn
00:02:37: Speaker: hundert drei und sechzig, den
00:02:38: Speaker: John F. Kennedy noch, in dem man
00:02:42: Speaker: drin gesessen hat, noch am Tag
00:02:43: Speaker: des Attentats.
00:02:44: Speaker: Der ist auch fast sechs Meter lang, und Lincoln baut noch
00:02:48: Speaker: heute die längsten Straßenautos im US amerikanischen Markt,
00:02:54: Speaker: einen Lincoln Fahrer.
00:02:56: Speaker: Also saß da neben mir.
00:02:58: Speaker: Mir fiel nun echt nichts besseres ein, als zu sagen Naja,
00:03:02: Speaker: bei so einem Lincoln.
00:03:03: Speaker: Da können Sie ja mit nem
00:03:04: Speaker: Tankwagen direkt
00:03:05: Speaker: hinterherfahren.
00:03:06: Speaker: Ho, ho, ho!
00:03:08: Speaker: Er lachte überhaupt nicht, sondern der große Mann beugte
00:03:11: Speaker: sich zu mir rüber und sagte Junge, das mit dem
00:03:15: Speaker: Spritverbrauch ist hier im Museum der falsche Schnack.
00:03:20: Speaker: Vor ein hundert zwanzig Jahren wäre das Gespräch wahrscheinlich
00:03:23: Speaker: komplett anders verlaufen.
00:03:25: Speaker: Um neunzehn hundert war noch
00:03:27: Speaker: überhaupt nicht klar, ob der
00:03:29: Speaker: Sprit, Motor oder der
00:03:30: Speaker: Elektromotor das Rennen machen
00:03:32: Speaker: würde.
00:03:33: Speaker: In den großen Metropolen wie in New York beispielsweise fuhren
00:03:37: Speaker: Taxis ausnahmslos elektrisch.
00:03:39: Speaker: Berlin war eine der Metropolen für Elektromobilität.
00:03:44: Speaker: Und wir müssen uns auch klar
00:03:45: Speaker: machen Die magische Grenze von
00:03:47: Speaker: ein hundert Stundenkilometer hat
00:03:49: Speaker: kein Verbrennungsmotor geknackt,
00:03:51: Speaker: sondern Kaminazi in einem
00:03:54: Speaker: Elektroauto.
00:03:56: Speaker: Ein hundert Kilometer, das erste
00:03:57: Speaker: Mal ein hundert
00:03:58: Speaker: Stundenkilometer, das erste Mal
00:04:00: Speaker: außerhalb von Schienen in einem
00:04:02: Speaker: Auto.
00:04:02: Speaker: Und das elektrisch.
00:04:04: Speaker: Was will ich damit sagen?
00:04:06: Speaker: Die Dinge wandeln sich.
00:04:08: Speaker: Die sind selten so fest, wie wir meinen, dass sie sind.
00:04:12: Speaker: Wir leben in einer VUCA Welt, sagen die Experten.
00:04:17: Speaker: VUca World heißt Die
00:04:18: Speaker: Entwicklungen sind super
00:04:19: Speaker: volatil.
00:04:20: Speaker: Also mal gehen Beschleunigung
00:04:22: Speaker: und Entwicklung total schnell,
00:04:24: Speaker: dann gehen sie wieder langsam
00:04:26: Speaker: und man weiß nie, wann sie
00:04:28: Speaker: fertig sind und wann sie sich
00:04:30: Speaker: durchsetzen.
00:04:31: Speaker: Die Welt ist unsicher, das merken sie alle.
00:04:34: Speaker: Keiner kann verlässlich sagen,
00:04:35: Speaker: wie wir uns weiterentwickeln
00:04:37: Speaker: werden.
00:04:37: Speaker: Und die Welt ist komplex vernetzt.
00:04:40: Speaker: Wenn man da reinpiekst, hat das
00:04:42: Speaker: Auswirkungen, auch an anderer
00:04:45: Speaker: Stelle.
00:04:45: Speaker: Und Ambiguität ist im Moment in aller Munde.
00:04:49: Speaker: Man kann tatsächlich nicht sagen, wie Informationen
00:04:53: Speaker: gedeutet werden sollen.
00:04:54: Speaker: Und das führt zu
00:04:55: Speaker: unterschiedlichen Perspektiven,
00:04:57: Speaker: Interpretationen und
00:04:58: Speaker: Entscheidungen.
00:04:59: Speaker: Wie kann man in einer solchen
00:05:01: Speaker: VUCA World, in einer volatilen,
00:05:04: Speaker: unsicheren, komplexen und
00:05:06: Speaker: ambiguitiven Welt überhaupt
00:05:08: Speaker: bestehen.
00:05:10: Speaker: Caminazzi, der aufgrund seiner
00:05:14: Speaker: Fahrweise und seines roten
00:05:15: Speaker: Vollbarts kann man hier im
00:05:17: Speaker: Schwarz Weiß Bild nicht sehen
00:05:18: Speaker: roten Vollbart, der rote Teufel
00:05:20: Speaker: genannt wurde.
00:05:21: Speaker: Der nannte seinen Rekordbrecher Auto, mit dem er die ein hundert
00:05:24: Speaker: Stundenkilometer knackte, mit dem symbolischen Namen die immer
00:05:30: Speaker: unzufriedene La Ramee Konstante, die nie zufrieden.
00:05:35: Speaker: Das war ein passender Name für
00:05:37: Speaker: einen Mann, der immer mehr
00:05:38: Speaker: Leistung wollte, immer schneller
00:05:40: Speaker: fahren wollte und mit dem
00:05:42: Speaker: Erreichten wirklich niemals
00:05:44: Speaker: zufrieden war.
00:05:46: Speaker: Zur gleichen Zeit aber hören wir von einem jungen Techniktüftler,
00:05:51: Speaker: der war gerade von den Egger Werken gewechselt und war zu den
00:05:56: Speaker: Lonerwerken in Wien gekommen.
00:05:58: Speaker: Ferdinand Porsche Schon als Teenager hat Porsche so
00:06:03: Speaker: gebastelt, dass er das Elternhaus mit elektrischem
00:06:05: Speaker: Licht ausgestattet hat, und die Schlittschuhe, mit denen er auf
00:06:09: Speaker: dem Teich fuhr, hat er mit selbstgebastelten Leuchten mit
00:06:12: Speaker: eigenen Batterien ausgestattet.
00:06:14: Speaker: Ein echter Tüftler.
00:06:16: Speaker: Wo andere Probleme sahen, hat Porsche nach Lösungen gesucht.
00:06:20: Speaker: In neunzehn hundert präsentierte Porsche auf der Weltausstellung
00:06:24: Speaker: seinen elektrischen Phaeton.
00:06:26: Speaker: Das war das erste Auto ohne Getriebe, ohne Riemen, ohne
00:06:31: Speaker: irgendwelche Ketten, mit Motoren direkt in den Rädern verbaut.
00:06:36: Speaker: Diese Erfindung des Radnabenmotors machte ihn zum
00:06:39: Speaker: Pionier der Elektromobilität.
00:06:42: Speaker: Später baute Porsche den ersten
00:06:45: Speaker: Allradler, und er nannte ihn
00:06:47: Speaker: freilich mit ein bisschen Humor
00:06:49: Speaker: in Abgrenzung von den Nazis
00:06:52: Speaker: Auto.
00:06:53: Speaker: Die stets zufrieden.
00:06:58: Speaker: Darin spiegelt sich eine Haltung seines Schaffens, stets
00:07:02: Speaker: zufrieden und gleichzeitig etwas zu machen aus den guten Gaben,
00:07:06: Speaker: die einem zugespielt werden.
00:07:08: Speaker: Das trieb ihn an Als die
00:07:10: Speaker: Reichweite der Batterien zu
00:07:12: Speaker: gering war, erfand Porsche
00:07:14: Speaker: kurzerhand den benzin
00:07:16: Speaker: elektrischen Antrieb.
00:07:17: Speaker: Auch den können Sie hier im Museum sehen, bei dem
00:07:19: Speaker: Feuerwehrauto, das vierzig Kilometer südwärts von Wien
00:07:23: Speaker: eingesetzt war, den Lohner Porsche Mixte, der ein einen
00:07:29: Speaker: Verbrennungsmotor drauf hatte.
00:07:30: Speaker: Denn nur die Batterie speiste
00:07:32: Speaker: und der Antrieb funktionierte
00:07:34: Speaker: elektrisch.
00:07:35: Speaker: Beeindruckt Sie wenig.
00:07:36: Speaker: Sie kennen das als Hybridauto.
00:07:38: Speaker: Also, das hat Porsche erfunden.
00:07:40: Speaker: Gucken Sie sich das nachher mal an!
00:07:42: Speaker: Wir könnten jetzt dem Erfindergeist von Ferdinand
00:07:45: Speaker: Porsche weiter nachspüren und würden sehen Der hat auch den
00:07:49: Speaker: Mittelmotor erfunden, der heute im Rennsport üblich ist.
00:07:53: Speaker: Der hat die Drehstabfederung
00:07:54: Speaker: erfunden, ein platzsparendes und
00:07:56: Speaker: langlebiges Federungssystem, das
00:07:58: Speaker: bis heute in vielen Fahrzeugen
00:08:00: Speaker: steckt.
00:08:00: Speaker: Er hat die Antischlupfregelung
00:08:03: Speaker: entwickelt, also Technik, die
00:08:05: Speaker: Sicherheit und Fahrstabilität
00:08:07: Speaker: erhöht, lange bevor das ein
00:08:09: Speaker: gesetzlicher STANDARD geworden
00:08:11: Speaker: ist.
00:08:11: Speaker: Und Porsche war maßgeblich auch
00:08:13: Speaker: an der Entwicklung des
00:08:14: Speaker: Volkswagen Käfers beteiligt,
00:08:16: Speaker: eines der erfolgreichsten Autos
00:08:19: Speaker: der Welt.
00:08:20: Speaker: Man könnte jetzt sagen Je Nazi
00:08:23: Speaker: verkörperte die nie Zufriedene
00:08:25: Speaker: den unruhigen Geist, der immer
00:08:28: Speaker: noch schneller und noch
00:08:29: Speaker: schneller und noch schneller
00:08:30: Speaker: will.
00:08:31: Speaker: Porsche hingegen hatte eine
00:08:32: Speaker: andere Art von nicht zufrieden
00:08:35: Speaker: sein.
00:08:36: Speaker: Der suchte nicht das Mehr um des Nervenkitzels willen, sondern
00:08:40: Speaker: der glaubte, dass man noch besser, noch sicherer, noch
00:08:45: Speaker: nützlicher machen kann.
00:08:46: Speaker: Über all dem stand bei ihm das Staunen, was man aus den guten
00:08:51: Speaker: Gaben, die man zur Hand hat, tatsächlich machen kann.
00:08:54: Speaker: Die beiden Männer spiegeln zwei
00:08:56: Speaker: Haltungen, die wir auch in der
00:08:57: Speaker: Bibel finden können die nie
00:09:00: Speaker: zufriedene.
00:09:01: Speaker: Das ist der Mensch, der immer noch mehr will.
00:09:03: Speaker: Getrieben vom Ehrgeiz.
00:09:05: Speaker: Das kann Antrieb sein, das kann
00:09:08: Speaker: aber genauso gut auch Unruhe
00:09:09: Speaker: bringen.
00:09:10: Speaker: Jesus Christus, von dem die Bibel redet, bringt das ziemlich
00:09:13: Speaker: gut auf den Punkt.
00:09:15: Speaker: Was hilft es denn, sagt er, wenn
00:09:17: Speaker: der Mensch die ganze Welt
00:09:18: Speaker: gewinnt, aber Schaden an seinem
00:09:20: Speaker: Leben nimmt?
00:09:21: Speaker: Was bringt dann Geschwindigkeit?
00:09:23: Speaker: Was bringt dann Ruhm und Reichtum?
00:09:26: Speaker: Die nie zufrieden?
00:09:27: Speaker: Die lebt immer von dem, was noch nicht erreicht ist und bleibt
00:09:31: Speaker: dabei auf der Strecke.
00:09:33: Speaker: Die nie Zufriedene.
00:09:34: Speaker: Darin sehe ich den Mensch, der sich von seiner Sehnsucht
00:09:37: Speaker: antreiben lässt, aber auch von ihr verzehrt wird.
00:09:40: Speaker: Der Hunger nach mehr, der kann
00:09:42: Speaker: uns antreiben, der kann uns aber
00:09:44: Speaker: auch zugleich in die Irre
00:09:46: Speaker: führen.
00:09:47: Speaker: Dagegen steht das, was ich mit
00:09:49: Speaker: Porsche verbinde die stets
00:09:51: Speaker: zufriedene Haltung.
00:09:52: Speaker: Die hatte auch der Apostel
00:09:54: Speaker: Paulus, wenn wir in der Bibel
00:09:56: Speaker: lesen.
00:09:56: Speaker: Philipper vier Uhr elf.
00:09:57: Speaker: Ich habe gelernt, in jeder Lage zufrieden zu sein.
00:10:01: Speaker: Das sagt Paulus in jeder Lage, zufrieden zu sein.
00:10:04: Speaker: Verstehen Sie mich richtig Ich
00:10:06: Speaker: rede nicht von Stillstand und
00:10:07: Speaker: sagen Ich bin mit allem
00:10:09: Speaker: zufrieden.
00:10:09: Speaker: Das ist nicht gemeint, sondern innere Ruhe.
00:10:13: Speaker: Auch Porsche wusste Innovation
00:10:16: Speaker: entsteht nicht nur aus
00:10:17: Speaker: Rastlosigkeit allein, sondern
00:10:19: Speaker: aus klarem Denken, geduldigen
00:10:22: Speaker: Ausprobieren und aus dem Willen,
00:10:24: Speaker: der Welt etwas Gutes zu
00:10:26: Speaker: schenken.
00:10:27: Speaker: Ich sehe darin eine Einladung für uns heute.
00:10:30: Speaker: Ja, Unzufriedenheit kann uns in Bewegung versetzen, Aber
00:10:35: Speaker: Zufriedenheit bewahrt uns davor, uns selbst zu verlieren.
00:10:40: Speaker: Nun fragen Sie mich natürlich Wie kommt man denn von dieser
00:10:44: Speaker: Haltung zu dieser?
00:10:46: Speaker: Ich muss Sie enttäuschen von Natur aus.
00:10:49: Speaker: Gar nicht.
00:10:49: Speaker: Von Natur sind wir die immer
00:10:51: Speaker: Unzufriedenen, die versuchen,
00:10:53: Speaker: sich selbst zu verwirklichen aus
00:10:55: Speaker: dem, was wir alles tun und
00:10:57: Speaker: machen können.
00:10:58: Speaker: Darum verlieren wir leicht den
00:11:00: Speaker: Sinn, wenn unsere Pläne
00:11:01: Speaker: scheitern oder wenn wir merken,
00:11:03: Speaker: dass wir nicht alles in der Hand
00:11:05: Speaker: haben.
00:11:05: Speaker: Wir sind nie zufrieden.
00:11:07: Speaker: Wir wollen selbst das Sagen haben und behalten.
00:11:11: Speaker: Und da ich Theologieprofessor bin, kann ich das gern mit
00:11:14: Speaker: Martin Luther sagen.
00:11:15: Speaker: Der sagt es noch drastischer als ich.
00:11:17: Speaker: Kein Mensch sagt Luther kann wollen, dass Gott Gott ist.
00:11:22: Speaker: Da ist so eine nicht
00:11:23: Speaker: totzukriegende Stimme in uns,
00:11:25: Speaker: die danach verlangt, dass wir
00:11:26: Speaker: selber das Sagen haben und
00:11:28: Speaker: behalten.
00:11:29: Speaker: Nie zufrieden.
00:11:33: Speaker: An dieser Stelle, meine ich, kommt die Religion ins Spiel.
00:11:36: Speaker: Der Glaube an den da oben, den
00:11:39: Speaker: wir Gott nennen, weil Gott darum
00:11:41: Speaker: weiß, dass wir uns auf ihn nicht
00:11:44: Speaker: zubewegen können, ist er selber
00:11:46: Speaker: erfinderisch geworden.
00:11:48: Speaker: Er bewegt sich auf uns zu.
00:11:50: Speaker: Der wusste, dass wir Menschen von uns aus keinen Kontakt zu
00:11:54: Speaker: ihm aufnehmen können.
00:11:55: Speaker: Und darum wurde er selbst Mensch.
00:11:58: Speaker: Dreißig Jahre lang hat er auf unserer Welt gelebt.
00:12:01: Speaker: In Jesus Christus hat er sich auf uns zubewegt.
00:12:05: Speaker: Geboren in ganz einfachen Verhältnissen aufgewachsen in
00:12:09: Speaker: einer nicht einmal richtigen Familie, ständig auf der Flucht.
00:12:13: Speaker: Dann ab seiner Taufe im Jordan öffentlich nur angeeckt.
00:12:18: Speaker: Dieser Mensch Jesus Christus.
00:12:19: Speaker: Warum?
00:12:20: Speaker: Weil sich Gott in ihm auf uns zubewegt.
00:12:23: Speaker: Weil er die Menschen liebte.
00:12:24: Speaker: Und weil er verstehen konnte,
00:12:26: Speaker: wie es uns geht in unserer
00:12:28: Speaker: ständigen Unzufriedenheit.
00:12:31: Speaker: Ich bin Christ und ich bin mit diesem Gott unterwegs.
00:12:34: Speaker: Und dieser Gott möchte auch mit dir in Beziehung stehen.
00:12:38: Speaker: Gott will, so heißt es in der
00:12:40: Speaker: Bibel, dass allen Menschen
00:12:42: Speaker: geholfen werde.
00:12:43: Speaker: Ich übersetze das mal frei nach Porsche Gott will, dass alle
00:12:47: Speaker: stets zufrieden sind.
00:12:49: Speaker: Ich glaube, dass Gott mir in Jesus Christus gut ist.
00:12:53: Speaker: Und darum muss ich nicht
00:12:55: Speaker: schaffen, um stets zufrieden zu
00:12:58: Speaker: sein.
00:12:59: Speaker: Gott sieht mich an und schenkt mir das meine neue Identität,
00:13:03: Speaker: meine innere Zufriedenheit.
00:13:06: Speaker: Wer daraus wie Porsche gelernt hat, zufrieden zu sein und doch
00:13:11: Speaker: alles zu geben.
00:13:12: Speaker: Der fährt nicht nur elektrisch,
00:13:14: Speaker: sondern auch im Herzen mit
00:13:16: Speaker: Gottes Energie.
00:13:17: Speaker: So können wir unterwegs sein.
00:13:19: Speaker: Nicht als roter Teufel, der immer schneller will, sondern
00:13:23: Speaker: als Menschen die Kraft aus Gottes guten Gaben schöpfen.
00:13:27: Speaker: Und ich bin gewiss, wir fahren dann auch gelassener und
00:13:32: Speaker: zufriedener durchs Leben.
00:13:35: Speaker: Wie komme ich mit diesem Jesus Christus in Kontakt?
00:13:38: Speaker: Ich meine, so wie beim Autofahren.
00:13:41: Speaker: Gott sitzt schon im Auto deines Lebens.
00:13:46: Speaker: Er hat das Steuer eigentlich in der Hand.
00:13:49: Speaker: Was man tun müsste, wäre das, was im Bus verboten ist.
00:13:53: Speaker: Da steht ja bitte nicht mit dem Fahrer sprechen.
00:13:56: Speaker: Im Auto deines Lebens ist es anders.
00:13:58: Speaker: Da steht eigentlich dran.
00:13:59: Speaker: Bitte sprich gern mit dem Fahrer, Mit Gott, der dein Leben
00:14:04: Speaker: in der Hand hat.
00:14:05: Speaker: Er hört dich.
00:14:06: Speaker: Ich bete jeden Morgen und bitte Gott, dass ich einen Tag erlebe,
00:14:10: Speaker: in dem ich das wahrnehme und in dem ich wach dafür bin.
00:14:14: Speaker: Dass er mein Leben in der Hand hat.
00:14:16: Speaker: Und ich bin dankbar, dass er mir gut ist.
00:14:20: Speaker: Wenn du das auch erleben willst.
00:14:22: Speaker: Wir als Veranstalter der
00:14:23: Speaker: Museumsandacht Cars and Spirit
00:14:25: Speaker: sind hier.
00:14:26: Speaker: Das sind Leute aus der Freien evangelischen Gemeinde hier am
00:14:29: Speaker: Ort in Ebersbach.
00:14:30: Speaker: Das sind Leute von der Allianz Mission oben auf dem Berg und
00:14:34: Speaker: auch von meiner Hochschule oben auf dem Berg der Theologischen
00:14:36: Speaker: Hochschule in Ebersbach.
00:14:38: Speaker: Sprich uns gern an!
00:14:39: Speaker: Ich bete.
00:14:42: Speaker: Lieber Gott, Du führst uns raus aus unserer Rastlosigkeit und
00:14:46: Speaker: aus dem Zwang, uns ständig selbst beweisen zu müssen.
00:14:50: Speaker: Danke, dass du uns in Jesus Christus gut bist und uns nichts
00:14:54: Speaker: aus deiner Hand reißen kann.
00:14:56: Speaker: Das macht uns wirklich stets zufrieden.
00:15:00: Speaker: Amen.