🚗 Ferrari Enzo des Papstes – Die unglaubliche Geschichte | Lisa Plaum

Shownotes

Ein Ferrari Enzo mit 660 PS, 350 km/h Spitze – und ein Vorbesitzer, den niemand erwartet hätte: Papst Johannes Paul II.

Pastorin Lisa Plaum erzählt im Nationalen Automuseum die erstaunliche Geschichte, wie dieser Supersportwagen vom Papst geschenkt, für 1,1 Millionen Dollar versteigert und der Erlös den Opfern eines Tsunamis gespendet wurde. Eine inspirierende Verbindung von Luxus, Geschichte und gelebter Nächstenliebe.

Erleben Sie, wie ein einzigartiger Ferrari Enzo heute als Zeitzeuge im Museum steht.

📍 Veranstaltung im Nationalen Automuseum

Cars & Spirit ist eine Kooperation des Nationalen Auto-Museum mit der Allianz-Mission, der Freien evangelischen Gemeinde Ewersbach, der Evangelischen Gemeinde Ewersbach und der Theologischen Hochschule Ewersbach.

https://www.nationalesautomuseum.de https://www.allianzmission.de https://fegewersbach.de http://ev-kirche-ewersbach.de/ https://th-ewersbach.de

Transkript anzeigen

Herzlich Willkommen zu Cars & Spirit, die Andacht im Nationalen Automuseum. Mein Name ist Lisa Plaum, ich arbeite als Pastorin in der Freien Evangelischen Gemeinde Hartenroth-Schlierbach, das ist 30 Minuten entfernt von hier, ein ähnlich großes oder kleines Dorf wie Eversbach wie hier. Vielleicht fragst du dich, wie es jetzt dazu kam, dass eine Pastorin hier im Automuseum gelandet ist. Letztes Jahr im Sommer wurde ein Projekt gegründet, vom Nationalen Automuseum, das heißt Cars & Spirit. Und das Automuseum hat die theologische Hochschule hier im Ort, das gibt es tatsächlich, eine theologische Hochschule, man glaubt es kaum, dass das an diesen Ort noch reinpasst. Aber es ist so, die Theologische Hochschule Eversbach, das bundesfreie Evangelische Gemeinden, wurde angefragt vom Automuseum und der Bund, FEG und die Allianz Mission, ob wir nicht Andachten halten können, Sonntag für Sonntag hier im Automuseum, und das sagen wir natürlich gerne Ja dazu. Meine Vorstellung könnt ihr auf der ersten Folie im Hintergrund sehen, das bin ich, so sehe ich aus, SonntagVormittag. Also eigentlich wie auch Sonntagnachmittags, offensichtlich. Als Team von Cars & Spirit wurden wir letztes Jahr einmal durch dieses Museum geführt, von den beiden Geschäftsführern, Florian Urbitsch und Tobias Reichle. Und mir ist dabei vor allem ein Ausstellungsstück aufgefallen und zwar der Ferrari Enzo, danke Dir! Das ist der Ferrari Enzo, der ist benannt nach dem Gründer von Ferrari offensichtlich Enzo Ferrari und er ist Teil der Big Five. Letztes Jahr gab es hier eine Sonderausstellung zu Ferrari, ich weiß nicht, vielleicht war jemand von Euch letztes Jahr auch schon mal da zur Spenderausstellung von Ferrari, ich her mal euer Handy... vier, immerhin, genau, das Schöne ist der Ferrari Enzo steht immer noch hier, also, den könnt Ihr heute noch besichtigen. Der Enzo hat 660 PS, also so ein ganz bones Ding, kommt auf eine Höchstgeschwindigkeit von 350 kmh und ist das Modell, das der Formel-1 Modelle am ähnlichsten ist von dem italienischen Hersteller Ferrari. Zudem, Ferrari Enzo, gibt es einen Fun-Fact, der mich persönlich als Theologin, als Pastorin natürlich begeistert hat Und zwar war der Ferrari Enzo, der hier ausgestellt ist, kurze Zeit mal im Besitz von Papst Johannes Paul II. Krass, oder? Fand ich auch. Und das ist schon krass genug, dass der Papst mal kurz einen Ferrari besessen hat Noch krasser ist, wenn man sich ein bisschen in die Geschichte der Enzo einliest, Anfangs wurden nur 349 Enzos hergestellt, das ist gar nicht viel, die kamen auch nie in freight-verkauf, sondern man konnte sie nur kaufen, wenn man eine Einladung dazu bekommen hat. Ich weiß nicht, ob du schon mal eine Einladung bekommen hast, was zu kaufen? Ich erhalte nur Werbung so, hat noch nie ein Unternehmen geschrieben, Frau Plaumenkind, bitte, herzliche Einladung, nur sie dürfen, vor allem Ferrari kaufen, richtig heftig. Das wurde aber so gut angenommen, die wurden so gut verkauft, dass der Ferrari kurze Zeit später beschlossen hat, nochmal 50 nachzuproduzieren, er hat mir in Summe 399 Ferrari Entzus und dem damaligen Chef von Ferrari gefiel diese unrunde Zahl nicht so gut und daraufhin beschloss er noch einen 400. zu bauen. Der Chef, Luca di Montezemolo, ich bin eine Kartoffel, ich hoffe, ich spreche ihn richtig aus, baute diesen 400. Ferrari explizit mit dem Auftrag, dass dieser dann Papst Johannes Paul II. geschenkt werden soll. Wenn wir eine weiter gucken, sehen wir die Beiden, wunderbar. Danke dir, da hinein. Genau. Die Bezüge kann man sich gut vorstellen zwischen dem Papst und di Montezemolo, di Montezemolo ist Italiener, ist katholisch erzogen worden und war in Rom in seiner Schulzeit auf einer privaten katholischen Schule. Also ich vermute, der Bezug kommt einfach durch seine christliche Erziehung. Aber wenn wir jetzt irgendwo kurz einmal innehalten, ist das nicht paradox? Dass der Papst oder dass man den Papst, dem Vorsitzenden einer weltweiten Kirche, einen Ferrari schenkt. Der Mann, der die größte Kirche der Welt leitet und dieser Kirche mangelt es, ich sag noch vorsichtig, nicht unbedingt an Geld oder an Gegenständen. Ist das ein christlicher Gedanke, die Anhäufung von Gütern? Ist es das, was Jesus gelehrt hat? Ferrari fahren, wird Reichtum in der Bibel zelebriert? Nein. Die Bibel lehrt, interessanterweise, genau das Gegenteil. Wir schauen einmal rein, in Matthäus 6 steht, häuft keine Schätze auf der Erde an. Das hat Jesus selbst einmal gesagt, als er eine etwas längere Predigt gehalten hat, da sagt der, wir sollen keine Schätze, keine Reichtümer auf dieser Erde anhäufen. Und das Schöne ist, das ist nicht einfach nur eine Regel, die Gott uns so top-down gibt, weil er uns jeden Spaß verbieten möchte, sondern Gott gibt uns noch eine Begründung mit dazu. Wir schauen einmal weiter. Häuft keine Schätze auf der Erde an. Denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein. Ich glaube, da können wir gut mit, oder? Wenn wir einmal tief in uns hineinschauen, merken wir doch, so ist es doch, oder? Wenn man mal auf den Geschmack gekommen ist von gutem Essen, von einem leckeren italienischen Aperol, von einem krassen Auto, von schönen Sneakers, die neusten von Adidas oder einer schönen Uhr oder das schicke Hau. Wie schnell kann einen so etwas vereinnahmen, oder? Aber ist das das, was unser Leben wirklich ausmacht? Ist das das, was uns wirklich glücklich macht? Jesus spricht weiter in dieser Rede und er sagt, ist das Leben nicht mehr als Essen und Trinken und ist der Körper nicht mehr als Kleidung. Und ich finde, damit stellt er ganz schön tiefgründige Fragen. Also ich weiß nicht, wie das bei euch ist. Bei mir hat Essen schon einen sehr hohen Stellenwert. Ich komm hier ins Museum rein und sehe strakrat aus diese wundervolle Restaurants, ich war da auch schon mehrmals speisen, also ich kann das nur empfehlen. Oder so ein schöner Aperol am Abend oder wunderschöne Klamotten. Das verziert mein Leben. Das hat schon auch was mit Glücklichmachen zu tun, muss ich wirklich sagen. Und ich bin mir sicher Jesus weiß das auch, auch er bei Essen, Trinken hat Feste gefeiert, war draußen unterwegs und hat das Leben genossen. Aber ich glaube, was er uns damit sagen möchte, ist, dass das nicht alles ist in unserem Leben. Es gibt mehr in unserem Leben, es gibt Sinnvolleres. Wir haben eine Bestimmung mit der wir hier leben und sein dürfen, und sollen. Und das wissen auch die Monte Semolo und Papst Johannes Paul II. Denn der Ferrari wird nicht ohne Deutung übergeben, sondern Monte Semolo lässt den mit einer Widmung bauen. Die sehen wir uns einmal an. Dort steht dieser Enzo einzigartig in der Geschichte von Ferrari als Zeichen der Solidarität für die Leidenden, inspiriert von einem großen Papst Johannes Paul II. Also er kriegt nicht nur einen Ferrari, sondern auch noch eine Widmung dazu. Das ist total krass. Im Januar 2005, kurz nahe dem er den Geschenk bekommen hat, bedankt der Papst sich für dieses großzügige Geschenk und, und das finde ich fast noch krasser, entscheidet sich und seinem Papst in seiner typischen Bescheidenheit dafür, den Wagen zu versteigern und den Erlös, den Opfern von einem Tsunami, der damals in der Zeit war, zu spenden. Davor ziehe ich meinen Hut. Bei der Versteigerung kamen 1,1 Millionen Dollar, damals unglaublich viel Geld zusammen. 1,1 Millionen Dollar für Menschen, die ihr Dach über den Kopf verloren haben. 1,1 Millionen Dollar für alle, die in Not waren. Vielleicht ein Familienmitglied, jemanden, den sie geliebt haben, aber in der Flut verloren haben. Ganz schön krass. 1,1 Mio. Dollar für den Wiederaufbau von etwas, was mehr als die Verzierung von Leben ist. 1,1 Mio. Dollar für Häuser, die zum Zuhause werden. Dörfer, die wieder zur Heimat werden. Läden, in denen Grundversorgung verkauft wird. Ich finde das extrem bewundernd. Papst Johannes Paul der 2. hätte sich auf günden können. Er hätte einfach sein Ferrari annehmen können, einsteigen und jedes Wochenende, wir arbeiten Sonntags, vielleicht jeden Montag, mit dem Ferrari einen schönen Trip durch die Lombardei genießen können. Hat er aber nicht. Er hat überlegt, wie dieser Ferrari dem übergeordneten Ziel dienen kann. Das finde ich enorm stark. Aber was ist dieses übergeordnete Ziel? Was besucht Jesus 酷 sich in unserem Leben zu streben? In christlichen Glauben wird bei diesen Fragen häufig Matthäus 6 vers 133 herangezogen. Das ist der Schluss der Rede, von der wir heute gehört haben. Nachdem Jesus über das Schätze sammeln gesprochen hat, über das Essen und Trinken und hübsche Klamotten, kommt er in seiner Predigt zu folgendem Höhepunkte strebt vor allem anderen nach seinem Reich, also nach Gottesreich und nach seiner Gerechtigkeit. Im Prinzip bedeutet das, dass wir in posting leben sollen. So wie der Papst das in dieser schönen Geschichte um den Enzel getan hat. Ihnen Armen zu geben, nicht nur auf das eigene bedacht zu sein. Nicht ich muss es in dieser Welt am schönsten haben, sondern wir! Denn wir sind zusammengestellt als Weltgemeinschaft. Als Menschen haben wir für eine Zeit lang das Privileg, auf dieser Wunderschönen Erde zu leben. Und wir Menschen haben alle das gleiche Recht, auf dieser Erde zu leben. Allen sollte es gleich gut gehen. Und wenn einer hört, dass da jemand sein Dach über dem Kopf verloren hat, dann ist es im absolut christlichen Sinne, den frisch geschenkten Ferrari zu versteigern und das Geld zu spenden. Ich weiß nicht, ob der damalige Ferrari-Chef, die Monte Semolo damit gerechnet hat, dass der Papst sofort den Ferrari versteigert. Aber ich weiß, dass der Papst nach absolut christlichen Werten gehandelt hat. Und dafür feiere ich ihn. Wir sehen noch mal eine Folie weiter. Da sehen wir die beiden leeren Sitze, die Innenausstattung von dem schönen Enzo. Der Papst bekommt leider nicht mehr mit, dass ich ihn dafür feiere. Er ist tatsächlich nur vier Monate nach dem Verkauf des Enzos verstorben, im April 2005. Der Ferrari ist aber noch unter uns. Im August 2015, also zehn Jahre nach der Story um den Papst wurde er weiterverkauft für 6,6 Millionen Dollar, enorme Wertsteigerung. Ich konnte nicht herausfinden, wie die Käuferin hieß. Aber ich konnte herausfinden, dass der Ferrari Enzo zu dem damaligen Zeitpunkt, war zehn Jahre alt, nur 179 Kilometer auf der Uhr hatte. Also, wir können davon ausgehen, dass der Papst wahrscheinlich richtig eingestiegen ist. Heute steht der Ferrari Enzo hier im Museum. Ich habe eben nachgefragt, wenn ihr rausgeht aus dem Saal und einmal um die Getränkeecke zukommt, ist diese riesige Graffiti-Wand. Da steht auf der linken Seite ist es beschriftet Ferrari Enzo und steht auch da noch einmal drin. Ich habe kurz den Papst gehört, richtig cool. Bevor ihr geht, möchte ich euch gerne Gottes Segen zusprechen. Das machen wir immer so in meiner Kirchengemeinde. Wenn wir enden dann sprechen wir uns Gottes Segen zu und dazu stehen wir auf und wenn ihr möchtet tut das doch auch gerne. Ich wünsche euch einen schönen Sonntagnachmittag hier im Museum.